Wir haben vergessen, wie wichtig und heilsam der Atem sein kann. Bewusst zu Atmen kann unsere Lebensqualität verbessern und sogar Krankheiten heilen.
Was ist gesünder - Atmen durch Mund oder Nase?
Die Antwort ist ganz einfach. Der Mund ist zum Essen, Trinken, Schmecken, Sprechen, Singen und Küssen gemacht. Nur bei körperlicher Anstrengung ist es sinnvoll auch einmal durch den Mund zu Atmen. Aber es ist unsere Nase, die zum Atmen vorgesehen ist.
Mit jedem Atemzug strömen mehr Luftmoleküle durch die Nase, als Sandkörner an allen Stränden der Welt zu finden sind. Diese bewegen sich durch einen spiraligen Wirbelstrom durch die Atemwege. Dafür sorgen sechs verschlungene Knochen, die jeweils an den Nasenöffnungen beginnen und sich bis zu den Augen hinauf ziehen. Würde man diese Knochen aufschneiden, erinnern sie an Muschelschalen, darum werden sie Nasenmuscheln genannt. Im Inneren der Nasenmuscheln befindet sich interessanterweise Schwellkörpergewebe mit demselben erektilen Gewebe wie in den Genitalien.
Das Schwellkörpergewebe ist zusätzlich von einer klebrigen Schleimhaut überzogen, welche die erste Abwehrstellung unseres Körpers bildet.
Diese Schleimhaut feuchtet den Atem an und erwärmt ihn auf Körpertemperatur.
Zusätzlich werden Staub- und Schmutzteilchen wie auf einem Förderband gesammelt und mit einer Geschwindigkeit von ca. 1,2 cm pro Minute den Rachen hinunter in den Magen transportiert.
Dort macht die Magensäure potentielle Krankheitserreger unschädlich und befördert diese über den Darm aus dem Körper hinaus.
Die perfekte Konstruktion unserer Nase bewirkt also, dass die eingeatmete Luft erwärmt, gereinigt, abgebremst und so komprimiert wird, dass die Lungen bei jedem Atemzug die größtmögliche Menge an Sauerstoff aufnehmen können.
Atmen wir durch den Mund, findet das Alles nicht statt!
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nasenatmung ist der, dass in den Nasennebenhöhlen ein kräftiger Schub an Stickstoffmonoxid freigesetzt wird. Stickstoffmonoxid ist ein wichtiges Signalmolekül welches Immunsystem, Kreislauf, Stimmung und Sexualtrieb beeinflusst. Es wirkt antibakteriell, antiviral und antifungal, erweitert die Gefäße und erhöht dadurch die Zufuhr von Blut und Sauerstoff zu den Muskeln.
Durch Nasenatmung kann man ca. 18% mehr Sauerstoff aufnehmen als durch Mundatmung.
Sehr gesundheitsfördernd ist es, wenn man zum Beispiel täglich 5 Minuten oder länger summt. Hierzu wird der Mund geschlossen und man beginnt eine Melodie zu summen.